Merzdorf (Riesengebirge)
Merzdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Merzdorf. |
Hierarchie
Ab 1945: Regional > Polen > Marciszów
Bis 1945: Regional > Deutsches Reich > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Liegnitz > Landkreis Landeshut (Schlesien) > Merzdorf
Einleitung
Merzdorf (Marciszów) ist eine Gemeinde im Riesengebirge im Landkreis Landeshut (Schlesien) in Niederschlesien im Regierungsbezirk Liegnitz.
- Merzdorf liegt sechs Kilometer nordwestlich von Kamienna Góra (Landeshut) und ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Wappen
Allgemeine Information
Einwohner: 1.480 (17. Mai 1939)
Politische Einteilung
Merzdorf im Riesengebirge → ab 1945 poln. Marciszów
- Die Landgemeinde Marciszów hat neun Ortsteile (deutsche Namen bis 1945) [1] mit einem Schulzenamt :
- Ciechanowice (Rudelstadt)
- Domanów (Thomasdorf)
- Marciszów (Merzdorf)
- Nagórnik (Hohenhelmsdorf)
- Pastewnik (Kunzendorf am Großhau)
- Pustelnik (Einsiedel)
- Sędzisław (Ruhbank)
- Świdnik (Streckenbach)
- Wieściszowice (Rohnau)
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Kirchenbund Evangelische Kirche der altpeußischen Union
Katholische Kirchen
- Die ehemals evangelische Kirche von 1844 dient gegenwärtig als katholische Pfarrkirche.
Geschichte
- Merzdorf wurde vermutlich um 1300 gegründet und lateinisch als „villa Martini“ bezeichnet. 1335 wurde erstmals die St.-Katharina-Kirche erwähnt. Es gehörte zum Herzogtum Schweidnitz[2] und gelangte mit diesem zusammen nach dem Tod des Herzogs Bolko II.[3] 1368 als ein Erblehen an die Krone Böhmen.[4]
- Nach dem Ersten Schlesischen Krieg[5] 1742 fiel Merzdorf zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1785 bestand es aus einem Gutshof, zwei Vorwerken sowie 12 Gärtner- und sechs Häuslerstellen.[6] Um diese Zeit erlangte die Hausweberei an Bedeutung. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Merzdorf seit 1815 zur Provinz Schlesien[7] und war 1816–1945 dem Landkreis Landeshut[8] eingegliedert.
- Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Merzdorf 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Marciszów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1945–1947 vertrieben.
Quelle: Wikipedia (05/2014)
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
- siehe unter Schlesien
Historische Gesellschaften
- siehe unter Schlesien
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Kirchenbücher existierten in Schlesien seit dem 16. Jahrhundert. Von den evangelischen Büchern Niederschlesiens sind heute über 90% vernichtet, aber auch die katholischen Bücher (hauptsächlich in Oberschlesien) haben stärkere Kriegsverluste erlitten. Fast alle Bücher sind in zentralen Archiven aufbewahrt, zum Teil fast vollständig verfilmt (Bistümer Breslau, Oppeln, Gleiwitz) oder für die Forschung gesperrt (Bistum Kattowitz).
- Kirchenbücher aus Schlesien
- Die Kirchenbücher Schlesiens beider Confessionen (1902)/041
- bei http://matricula-online.eu findet man eine Liste von schlesischen Kirchenbüchern im evangelischen Zentralarchiv Berlin
Standesamtunterlagen
- In Schlesien begannen die Standesamtsregister, wie in ganz Preußen, am 1. Oktober 1874.
Adressbücher
- Adressbücher für den Landkreis Landeshut
- Einträge aus Merzdorf in der Adressbuchdatenbank
Heimatortskartei
- Die Heimatortskarteien des Kirchlichen Suchdienstes sammeln im Autrag des Bundes Informationen über deutsche Vertriebene aus dem Osten.
Historische Quellen
Bildquellen
- Bilder zu Merzdorf im Riesengebirge
- Historische und aktuelle Fotos und Ansichtskarten sowie geographische Lage von Merzdorf
Bibliografie
- Volltextsuche nach Merzdorf in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- Die Zeitschrift für Ostdeutsche Familiengeschichte erscheint vierteljährlich mit einem hohen Anteil schlesienbezogener Artikel.
- Der Jahresband Archiv ostdeutscher Familienforscher enthält einen relativ großen Anteil schlesischer Ahnentafeln und Stammlisten.
- Die genealogische Zeitschrift Der Schlesische Familienforscher erschien zwischen 1930 und 1943.
- Die Beilage Der Sippenforscher der Schlesischen Zeitung erschien zwischen 1934 und 1939.
Historische Bibliografie
- Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 490
Weitere Bibliografie
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 604–605
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Verlage und Buchhändler
Berufsgenealogen
- Institut für angewandte Biografie- und Familienforschung Kassel (IBF-Kassel)
- Rückling, Stefan - 13059 Berlin
Anmerkungen
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2013.
- ↑ Artikel Herzogtum Schweidnitz. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Bolko II. (Schweidnitz). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Krone Böhmen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Erster Schlesischer Krieg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Häusler. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Provinz Schlesien. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Landkreis Landeshut i. Schles.. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Ahnen- und Ortsforschung im Kreis Landeshut (Schlesien)
- Arbeitskreis Landeshut in der Bundesrepublik Deutschland
Historische Webseiten
- Komplette PDF-Ausgabe (Neuerfassung in lateinischer Schrift) der „Schlesischen Privilegierten Zeitung“ vom 20. März 1813
- Historische Kommission für Schlesien
- Sammlung historischer Landkarten zur deutsch-polnischen Geschichte
Weitere Webseiten
- Artikel Marciszów (Merzdorf). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Mailinglisten
- Niederschlesien-L (deutschsprachig)
- DEU-Schlesien (englischsprachig)
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