Germau
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Einleitung
Germau, Girme, Gyrme (1258), Girmaw (1299), in campo Girmow (1301), Germo (1310), "das hier sitzende Geschlecht der Gyrme soll ein sehr angesehenes gewesen sein". [1] Landkreis Fischhausen, Samland, Ostpreußen.
Name
Der Name bezieht sich auf den einstmals hier vorhandenen Urwald und einen hier fließenden Bach, das 1419 erwähnte Girmowe flies. Die Urwälder des Samlandes galten durchweg als prußische heilige Stätten, so dass davon auszugehen ist, dass es sich bei dem Geschlecht der Gyrme um geistig-religiöse Führer gehandelt hat. Die Samländer galten zudem als erbitterte Widerstandskämpfer gegen den Deutschen Orden.
- prußisch "germe, girma" = Urwald, Wildnis
- "germanis" = der mit dem guten Gedächtnis
vgl. dazu
- litauisch "germe" = alter Wald, Urwald [2]
Wappen
Allgemeine Information
"Auf der Fahrt von Fischhausen nach Palmnicken gemangt man nach dem in der Nähe des Großen Haufen gelegenen Kirchdorfe Germau. Hier erlitt das unter dem Christburger Komtur Heinrich Stange in Samland einfallende Ordensheer 1253 eine Niederlage. Bald nach 1270 erbaute der Orden in Germau eine Burg, die 1581 dem Bernsteinmeister als Wohnsitz überwiesen wurde. Auch beherbergte sie kurze Zeit nach 1644 das Bernsteingericht. Bernsteinamt und Bernsteingericht wurden dann nach Palmnicken verlegt. Ende des 16. Jahrhunderts war die Burg fast gänzlich verfallen. Die heutige Kirche ist auf den Mauerresten des südlichen Flügels der Burg erbaut worden." [3]
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Germau ist ein Kirchspiel.
Evangelische Kirchen
"Die Kirche war ein Teil der Deutschordensburg. Die später zum Chor der Kirche umgestaltete Kapelle war der ursprüngliche gottesdienstliche Raum, erweitert um den Remter, deshalb die unregelmäßige Anlage der Fenster. Um Chor und Schiff ist noch der alte Wehrgang erhalten. Baumaterial: bis zur Höhe des Wehrgangs Feldstein, darüber Ziegel unter dickem Putz. 1565 wurde der Turm errichtet; die drei Glocken stammen aus den Jahren 1751, 1847 und 1854. Das Schiff ist mit einem dreijochigen hölzernen Kreuzgewölbe überdeckt. 1717 wurden die Schildbögen mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi bemalt. 1939 konnten Wandmalereien freigelegt werden, deren Entstehungszeit zwische 1340 und 1360 angesetzt wird, sowie Malereien einer zweiten Schicht vom Ende des 16. Jahrhunderts. Der Altar von 1610 zeigt in der Mitte ein Kreuzigungsbild, an den geöffneten Seitenflügeln die vier Evangelisten; bei geschlossenen Flügeln sind Bilder aus der Leidensgeschichte zu sehen. 1610 entstand auch die Taufkapelle, der Taufstein aus Granit stammt aus dem 14. Jahrhundert. Beichtstuhl und Gestühl in Langahaus und Chor sind Werke aus des 17. Jahrhunderts. Die Bemalung der Gutsempore am Triumphbogen erfolgte 1673. Die Orgel von 1767 ist ein Werk Casparinis." [4]
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Quellen
- ↑ Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S.41
- ↑ Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 135
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.373
- ↑ Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S.33 Bd.II
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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