Garnsee

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Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete


Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Musterland > Musterregierungsbezirk > Musterkreis > Garnsee

Einleitung

Garnsee liegt im prußischen Stammesgebiet Pomesanien. Die Stadt ging aus dem prußischen Dorf Garzanum hervor, welches zwischen zwei Seen an der Straße Marienwerder - Graudenz lag.

Name

Der prußische Ortsname Garzanum weist auf einen großen feuchten Wald. Gardzey weist auf eingefriedetes Areal.

  • prußisch "gars-" = großer Wald
  • "gars" = Dampf
  • "garsa" = Witterung, Duft, Geruch
  • "gard-" = Burg, Stadt

Urkundliche Erwähnungen:

  • 1285 Garzanum
  • 1334 Gardzey
  • 1510 Gardensehe


Wappen

Wappen Garnsee

Das Wappen zeigt in Silber einen nach rechts steigenden roten Löwen.


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

  • Um 1325 erbaute Kirche am Marktplatz, zu dem sich die von Norden kommende Hauptstraße erweitert.

Geschichte

  • 1323 Dorf genannt
  • 1328 Stadtgründung neben dem Dorf durch den Bischof von Pomesanien,etwa 38 Höfe.
  • 1334 älteste Handfeste nach kulmischem Recht.
  • 1554 Wüstlegung der Stadt durch Brand.
  • 1559 Neugründung der Stadt.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Garnsee wird wieder preußisch.
  • 1920 verlor die Stadt ihren Bahnhof an Polen und erbaute 1927 einen neuen. Wegen der ungünstigen Grenzlage blieb Garnsee eine kleine Stadt.
  • 1935 1076 Einwohner
  • 1943 2196 Einwohner




Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Zunftbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

  • Albaeck, Stud. jur., zum Richter und Stadtschreiber in Garnsee 27.3./7.4.1761.
  • Büschius, Christof Friedrich, Pfarrer in Gilgenburg, zum Pfarrer in Garnsee 23.11./4.12.1759.
  • Marzahn, Friedrich Ernst, Akziseeinnehmer, zum Bürgermeister in Garnsee 3./14.8.1759 [als Hausbesitzer neben dem Hause des Fleischermeisters Hirschfeldt genannt, in den Königsberger Frag- und Anzeigen Nachrichten Nr. 3 vom 19.1.1737].
  • Schwartz, Dr. jur., zum Richter und Stadtschreiber in Garnsee 3./14.11.1759.
  • Werner, Johann, Großbürger in Garnsee, zum Stadtkämmerer daselbst, 9./20.10.1761.


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