Eppstein (Pfalz)
Eppstein ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Eppstein. |
Hierarchie
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Einleitung
Eppstein (Pfalz) ist ein Stadtteil der rheinland-pfälzischen Stadt Frankenthal und liegt südlich des Stadtkerns und in unmittelbarerer nord-westlicher Nachbarschaft der Stadt Ludwigshafen am Rhein. Bis 1969 war Eppstein eine selbstständige Gemeinde.
Wappen
- Gemeindewappen seit 1841
Die Blasonierung des Wappens lautet:„In Gold ein zum Schildfuß hin geöffnetes schwarzes Hufeisen“
Genehmigt wurde das Wappen durch den bayerischen König Ludwig I. am 27. Juni 1841. Als Vorlage gilt ein Siegel Eppsteins, das aus einem Gemarkungszeichen heraus entstanden sein dürfte.
Geschichte
Name
Im Lorscher Codex wird Eppstein erstmals am 30.Mai 769 erwähnt. In unterschiedlichen Lorscher Urkunden wird Eppstein als Appinstein, Ebenstein, Ebistein und Ebinsten im Wormsgau genannt. Das Bestimmungswort stellt den Genitiv des Personennamens Abbo, Ebo dar. Das Grundwort ‚stein’ deutet auf einen römischen Gutshof nahe der fränkische Siedlung hin, die wohl aus Holzbauweise bestand.
Chronik
- Jungsteinzeit
Funde von Steinhämmern und Steinbeilen aus der Jungsteinzeit auf Eppsteiner Gemarkung befinden sich heute in dem historischen Museum der Pfalz in Speyer und dem Museum Bad Dürkheim.
- Späte Bronzezeit
Im Jahr 1877/78 grub C.Mehlis Hügelgräber auf dem „Katzenbuckel“ aus und förderte damit Bronzezeitfunde zu Tage. Diese Funde werden der Stufe Hallstatt A zugeordnet. Die Ringe, Gewandnadeln , Fibeln, Bronzscheiben und Pfeilspitzen gelangten auch in das historische Museum der Pfalz. 1894 und 1902 werden in der Gemarkung „Am Floß“ weitere bronzezeitliche Funde gemacht. Hierbei handelte es sich um Urnen, die auf Grund charakteristischer Strichbandverzierungen auch der Hallstattstufe A zugeordnet werden.
- Jüngere Latenezeit
Bei Grabungen am Floß wurden 1901/02 neben Gräbern zwei Wohngruben freigelegt. Darin befanden sich eine Art Rasiermesser, schwarze mit Quarz durchsetzte Scherben, eine Bauchflasche, einen Becher und ein halber Mühlstein.
- Römisches Reich
Ein römischer Steinsarg wurde um die Jahrhundertwende 19./20.Jahrhundert „Im Bornfeld“ gefunden.1909 und 1967 fanden sich in einem Grab römische Münzen. Ein Mercurkopf aus Sandstein, heute im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg, stammt ebenfalls aus Eppstein.
- Fränkische Zeit / Merowinger, Karolinger
Mehrere Grabungsabschnitte brachten das riesige merowingische Gräberfeld von etwa 700 Bestattungen zu Tage. Es erstreckt sich auf die Gewannen „Am Floß“ und „Im Bornfeld.“ Die erste Grabung erfolgte 1876, die letzte 1982-1986. Heute gibt das Stadtmuseum Frankenthal mit den bis 1986 gemachten Funden Einblick über das Leben der Merowinger: Schmuck, Glas- und Tongefäße, Waffen und Kleidungsappliken sind zu sehen. Eppstein lag im fränkischen Wormsgau, gehörte somit dem 758 gegründeten Bistum Worms an. Die fränkische Bauweise ist noch heute bei den Bauernhöfen zu erkennen. Ein viereckig umschlossener Innenhof mit dem Wohnhaus und kleinem und großem Hoftor, gegenüber die Scheune und zu beiden Seiten Ställe und Wirtschaftsgebäude.
- Hoch- und Spätmittelalter
Neben dem Kloster Lorsch waren in Eppstein folgende Klöster begütert: Abtei Weisenburg, die Wormser Klöster: St.Martin, St.Andreas, der reiche Konvent der Augustinnerinnen, Kloster Kirschgarten, Liebfrauenstift und Kloster Liebenau, die Klöster Neuburg und Schönau bei Heidelberg, sowie das Augustiner-Chorherrenstift und -frauenstift in Frankenthal. Lehensträger des Ortes Eppstein im Wormsgau war das Geschlecht der Ritter von Eppstein. Folgende Ritter sind urkundlich belegt: Markwart 1167-1200; Berthold 1216-1253; Heinrich I 1254-1274; Jakob 1285; Baldemar 1318, Frank (Fränkel) 1375 und Heinrich II um 1380. Heinrich II.
Ob verwandtschaftliche Beziehungen zu den Rittern von Eppstein im Taunus bestanden, ist nicht erforscht. Allerdings sind ein Ritter Domenicus von Eppstein (Pfalz) und sein Verwandter Werner von Bolanden (Schwager der Eppsteiner im Taunus) im 12. Jahrhundert gemeinsam als Zeugen in einer Sache genannt.
Nach dem Tod Heinrich II. von Eppstein, der keine Nachkommen hatte, wurden die Herren von Oberstein Lehensträger., dann die Herren von Flörsheim, um erneut an die Obersteiner überzugehen
- Kurpfalz
1214 fiel die Hälfte des Dorfes an die Wittelsbacher. Der andere Teil mit Vogtei und halbem Gericht gehörte dem Bischof von Worms und wurde dem Stift Groß-Frankenthal übertragen. 1661 erlosch das Obersteiner Lehen und Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz zog das Lehen zur kurfürstlichen Kammer ein. 1704 übergab Kurfürst Johann Wilhelm das Lehen an seinen Generaladjudanten Graf von Lechraine, der es ein Jahr später an Freiherrn Lothar von Hundheim weiter reichte. Die Familie von Hundheim hatte das Lehen dann bis zur französischen Revolution. 1555 nahmen die Kurfürsten von der Pfalz die calvinistische Lehre an, die Dorfbevölkerung wurde reformiert .Nach Erlass des Toleranzedikts durch Kurfürst Friedrich Wilhelm 1685 zogen Lutheraner, Katholiken Mennoniten und Juden in die Gemeinde. Durch die Aufhebung der Klöster konnten die neuen Bauern Parzellen pachten. Im Dreißigjährigen Krieg litt Eppstein, da es vor der stark befestigten Stadt Frankenthal lag. Einquartierungen, Plünderungen und Repressalien belasteten die Bewohner. Seuchen und Hungersnot dezimierten die Einwohnerzahl. Beim Vergleich der Kirchenbucheinträge der Namen vor dem Krieg mit denen danach sieht man, dass nur wenige Namen geblieben sind. (LISTE) Schon 1688/89 nahte die nächste Katastrophe. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Eppstein niedergebrannt.
- Französische Herrschaft (1797 – 1813)
Am 17.Oktober 1797 tritt Österreich das linke Rheinufer an Frankreich ab. Eppstein wird Teil des Départements du Mont-Tonnerre (Donnersberg). Einwohnerübersicht zum Ende der französischen Herrschaft: 243 Katholiken, 110 Reformierte, 22 Lutheraner, 268 Mennoniten., 6 Juden; gesamt: 469 Einwohner.
- Königreich Bayern (1817 – 1918)
Zum Jahreswechsel 1813/14 befreiten österreichische und bayerische Truppen das linksrheinische Gebiet von der französischen Herrschaft. Nach dem Wiener Kongress (1815) kam Eppstein als Teil der Pfalz am 1.1.1817 zum Königreich Bayern. Eppstein hatte 580 Einwohner.
Bewohnerlisten
Liste : Frühe urkundliche Erwähnung Eppsteiner Bewohner
Ratbald (775); Rutbert (775); Rudolf (775); Richgarda (775); Hiltrud (782); Alpart (782); Herimann (786); Welimann (786); Burgsuinsis (789); Albleib (789); Gundoldi (791); Irminsuid (791); Hildinuara (791); Rachildis (792); Heimerich (792).
Liste 2: Türkensteuerlisten von 1585/86 und Urkunde 1609
„Eppsteiner“ in Lambsheim und Oppau verzeichnet (für Eppstein liegt keine Türkensteuerliste vor):
Baumann; Benter, Hans; Engel; Gifft, Jakob; Gramm, Hans; Heyl, Antony; Kraus, Hans (Witwe); Krug; Niklausen, Endres; Odenwälder, Pfeifer (Witwe); Zacharias; Schneider, Velten; Teufel, Hans; Voltz, Hans und Jakob; Voltz, Nikolaus.
1609: Engel; Friederich, Johann; Gros, Hans; Heyl, Antonius (Bürgermeister); Huß, Nikolaus; Kapuzli, Berto; Rubert, Rupprecht; Teufel;
Liste 3: Bewohner nach dem Dreißigjährigen Krieg
Legende (J)=jüdischen Glaubens
Arnold, Konrad; Bader, Georg Adam; Balsly, Benedikt; Baumann, Nikolaus;Beck, Heinrich; Beck, Konrad; Behrl (J); Bunn, Peter; Cares, Heinrich; Dörster, Friedrich; Eicher (Eger), Christian; Gebel, Anna (Witwe); Gerst, Bastian; Gessel (Witwe); Häge (Hägy), Heinrich; Hirschberger, Hertz, Issak (J);Christian; Jerg, Martin; Jotter, Christian; Jotter, Heinrich; Kirchstein, Konrad; Költz, Georg; Kohl, Ulrich; Krug, Thomas; Kuffler, Clemens; Kundtermann, Johann; Lang (J); Leger, Niklas; Löb (J); Löser (J); Maischein, Friedrich; Pfarr, Heinrich; Rohrer, Dietrich; Rosenkranz, Konrad; Schmidt, Balthasar; Schneider, Valentin; Schüssler, Sebastian; Stauffer, Johann Jakob; Strauch, Friedrich; Strefler, Johann und Jakob; Tootres (J); Vollmer, Salmon; Weier, Niklas; Wetzler, Heinrich; Wolff, Hans Michael; Wüst, Daniel;
Liste 4: Erwähnungen und Zuzüge im 18. Jahrhundert
Chirurgius: Brinkmann, Epimagnus
Juden: Doderius; Dreschel;Fett; Jecuff;
Lehrer: Degenhard; Lang; Sackmeister; Braun.
Schultheißen: Schüssler, Johann; Wetzel, Johann Jakob; Bunn, Peter; Kohl, Ulrich; Bunn, Georg; Bunn, Heinrich.
Zuzug Mennoniten: Grebiel; Hertzler, Jotter
Zuzüge 1724-47: Albinger; Blickersdörfer; Blüm; Brein; Busch; Diehlmann; Eigele; Gramm; Guten; Heymann; Kärcher; Kiesling; Kirschberger; Lehrritter; Mayer; Mellinger; Messer; Mickert; Pfeil; Pletscher; Raab; Renner; Roth; Schott; Schroth; Strupp; Tempel; Wittemann;
Liste 5: Gefallene/Vermisste I. Weltkrieg
Acker, Albert; Dauth, Friedrich; Dilfer, Georg; Duddenhöfer, Josef Anton; Gerhard, Karl, Dr.; Haußmann, David; Hege, Heinrich II.; Leger, Jakob; Jotter, Johannes; Kern Alois Valentin; Lang, Abraham; Magin, Philipp; Mickert, Albert; Mickert, Johannes; Mickert, Philipp; Mickert, Wilhelm; Müller, Heinrich V.; Nitsch, Friedrich; Rosenkranz, Heinrich; Rosenkranz; Josef; Schuck, Wilhelm; Stauffer, Emil; Stauffer, Eugen; Stauffer, Otto; Strefler, Emil; Strefler, Oskar; Strickler, Friedrich: Strickler, Friedrich; Tritschler, Pius August; Weinmann, Jakob; Weiß, Franz; Wessar, Karl; Wetzler, Jakob; Wieland, Otto; Ziehl, Otto.
Literatur
- Paul Habermehl/ Anna Maus: Eppstein, Beiträge zur Geschichte eines vorderpfälzischen Dorfes, Frankenthal 1970
- Frankenthal Lokal , Zeitschrift, 9.Jahrgang Nr.5, Oktober 1988
- Das merowingische Gräberfeld in: Die Rheinpfalz (Ludwigshafen), Zeitungsbeitrag vom 04.Dezember 1993
[Kategorie:Ort im Rhein-Pfalz-Kreis]]
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Müller, Anton: Die Kirchenbücher der bayerischen Pfalz. München 1925, Seite 027
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Der Standort der Kirchenbücher von Eppstein (Pfalz) ist im Kirchenbuchverzeichnis des Landesarchivs Speyer beschrieben.
- IGI-Eppstein (Pfalz)/Batchnummern
Standesamtsregister
- 1798 bis mindestens 1820 im Stadtarchiv Frankenthal vorhanden
Adressbücher
Friedhöfe und Denkmale
Militär- und Kriegsquellen
Eppstein, Pfalz ist in den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs enthalten.
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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